Das verwünschte Paar




Einleitung


Es waren einst mächtige Herren, die auf der Burg Arnstein herrschten. Zu den Burgbewohnern gehörte auch zahlreiches Gefolge. Der Bergsporn oberhalb des Einetales bei Harkerode, auf dem die Bastion stand, trug dazu bei, dass sie nahezu uneinnehmbar warf. Der heutige ruinöse Zustand ist darauf zurückzuführen, dass sie seit 1637 unbewohnt blieb. Ursprünglich waren die Herren des Arnstein edle Ritter, die im ausgehenden Mittelalter zu gefährlichen Raubrittern wurden. Und das wird von einem solchen erzählt:


Auf dem Arnstein lebte vor Zeiten Graf Hoyer, ein Raufbold und Krieger sondergleichen. Während er das Getümmel der Schlacht suchte und mehr noch vorüberziehenden Kaufleuten auflauerte, um sie auszurauben, war seine Gemahlin auf andere Weise bösartig. Sie quälte daheim auf der Burg Leute und jeden, der ihr in den Weg kam.


Bald nach Graf Hoyers Tod, den alle weit und breit als Wohltat empfanden, verbreitete sich das Gerücht, der Geist dieses bösen Ritters sei hoch hinauf in eine Mauerecke der Burg gebannt. Und wirklich vernahm man in der Nacht oftmals von dort oben ein Stöhnen, welches bis nach Sylda zu hören war.


Auch der Geist der Gräfin Ursula fand nach ihrem Tode keine Ruhe und musste nach der entgegengesetzten Ecke der Burg wandern. Sie hörte sein Stöhnen. Er bekam ihre schlurfenden Schritte zu Ohren. Jedoch nähern konnten sie sich nicht. Nur ihre Seufzer begegneten sich. So mussten sie ihre schlimmen Taten büßen.


Aus der Sammlung: Geschichten, Sagen und Erzählungen aus dem Einetal, 
von Gerhard Dörfer, Haldensleben

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