Geschichtliches zu unserer Kirchenorgel


 Alter und genaue Herkunft unserer Kirchenorgel sind ja nur rudimentär bekannt. Oft wird davon gesprochen, es handle sich um eine Rühlmann-Orgel.  Diese Orgelbauerfamilie hat unsere Region mit ihren Instrumenten sehr geprägt. Noch heute gibt es ein so genanntes Rühlmann-Festival. Ein Zyklus von Orgelkonzerten auf Rühlmann-Orgeln, natürlich auch in unserer Gegend. Hauptakteur ist Kantor Matthias Müller.

Die "Rühlmann-Orgel" unserer Kirche

Sie steht mit dem Namen Rühlmann in Verbindung, weil diese Firma im Jahre 1886 eine Revision an der bereits bestehenden Orgel ausführte und laut Werksverzeichnis ein Klangregister neu eingebaut oder ersetzt wurde. Nach der damaligen Sanierung hat die Firma Rühlmann natürlich ihr Firmenschild anbringen lassen - doch auch hier fehlt das Opus, also die Werksnummer. 




Im Zuge der gegenwärtige  Renovierung hat Herr Lodahl festgestellt, dass es sich im Wesentlichen um EIN Register handelt, welches auf Grund der Beschaffenheit eindeutig der Firma Rühlmann zugeordnet werden könne.   Außerdem wurden wichtige Elemente wie Blasebalg, Spieltisch und die damit verbundene Mechanik auf Vordermann gebracht.
Aufgefallen ist Herrn Lodahl, dass innerhalb von 10 Jahren zweimal an dieser Orgel gearbeitet worden ist und zwar im Jahre 1878 und anschließend 1886 durch die Firma Rühlmann. Es muss irgendwas wie Wasserschaden oder Ähnliches passiert sein, weil dann die Balganlage erneut instand gestellt werden musste, etwas, was nach dieser kurzen Zeit sehr ungewöhnlich ist. 

Zur erwähnten Orgelbauerfamilie Voigt ist zu sagen, dass Friedrich Wilhelm Voigt II. aus Polleben die Orgel in Welbsleben  entweder neu gebaut oder saniert hat. Die Familie Voigt zog dann nach Eisleben. Der Bruder Friedrich Wilhelms schlug seine Zelte wenig später in Halberstadt auf, ebenfalls als Orgelbauer. 

Wichtig ist der Klang

Letztendlich geht es bei einer Kirchenorgel weniger um die Hersteller, welche sich in der damaligen Zeit übrigens einen harten Konkurrenzkampf lieferten. Vielmehr  ist es wichtig, ob eine Orgel von ihrer Dimensionierung und der Zusammensetzung der Register in die jeweilige Kirche passt. 

Davon können wir uns am kommenden Sonntag 22.08.2021 ein Bild machen. Die sanierte Orgel kann sich hören lassen!!!

Heute Donnerstag werden Orgelbauer Martin Lodahl und Thomas Filter ihre dreiwöchige Arbeit an unserer Orgel abschließen. Nachdem die letzen Tage mit dem Ein- und Abstimmen der einzelnen Register ausgefüllt waren, werden nun noch kleine Auffälligkeiten bei einzelnen Pfeifen im Bereich Lautstärke oder Ansprache der Pfeife behoben. 
Mit Stolz können die Beiden registrieren, dass der Klang der Orgel ein Genuss, vor allem aber die gesamte Bedienung von Tastatur und Registern wieder perfekt eingestellt sind, die "Königin der Instrumente" überhaupt wieder spielbar ist.




Kommentare