Lesekaffee des Heimat- und Kulturvereins: Ein eindrücklicher Nachmittag

 


Am Sonntagnachmittag war das Vereinshaus des Heimat- und Kulturvereins bereits um 14:45 sehr gut besetzt. Die Anwesenden warteten gespannt auf die angekündigte Lesung unter dem Titel "Brigittes Erinnerungen - Flucht aus Breslau - ein neues Leben im Südharz".

Vorgetragen wurde der Text von Martin Fleischmann. Ausführlich beschrieben wurde das Leben der kleinen Brigitte, welche da als 10-Jährige zuerst im lokalen Raume flüchten musste, bei einer Bauernfamilie mit ihren Angehörigen einen Winter lang Unterschlupf fand, dann aber Hals über Kopf fliehen musste. Es war wohl eine glückliche Fügung, dass  die gesamte Familie trotz chaotischer Verhältnisse auf dem Bahnsteig in diesem Zug wieder zusammenfand.

Eine nicht enden wollende Zugsreise mit mehrmaligem Umsteigen führte nach Wippra und von dort ging es mit Pferdegespann hoch in den Harz nach Abberode und später dann nach Molmerswende. Dort wurde die Familie auseinander gerissen und bei zwei verschiedenen Hausbesitzern untergebracht. Nach einiger Zeit hatte jedoch einer der Gastgeber ein Einsehen und so konnte Brigitte mit Familie in zwei winzigen Zimmerchen  zusammen leben.

Berichtet wurde von den Sorgen und Nöten, dem Druck der vor allem auf der Mutter lastete, der Vater, der in Norwegen vor Gericht stand und nicht mehr zurück kam, dem Schulweg Molmerswende - Harzgerode, als es in die höhere Schule ging und dem letztendlichen Bildungserfolg aller Kinder, welche eine höhere Schulbildung erfolgreich abschließen konnten.

Woher das Detailwissen über die familiären Verhältnisse Brigittes und ihre Zeit in Molmerswende stammten, klärte sich dann am Ende der Lesung. Besagte Brigitte war die Mutter von Petra Marscheider und deren Schwester Elke, also die Oma von Diana Marscheider.

Ein eindrücklicher Nachmittag, abgerundet mit leckerem Kuchen und Kaffee und natürlich wurde da von den Zuhörerinnen und Zuhörern noch viel an Erinnerungen aufgefrischt und ausgetauscht. 

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