Sagen und Geschichten:Der Mönch im Brauhof zu Harkerode




Diese Sage schließt an an die Erzählung Die Mönchslinde auf dem Arnstein.


Der Mönch im Brauhof zu Harkerode


Zu Füßen des Burgberges liegt der Brauhof. In diesem treibt ein umgehender Mönch seinen Spuk. Der Herr des Anwesens ist sehr erfreut darüber, denn der spukende Mönch hält Ordnung im Haus. Einige Märkte und Knechte, die gerne faulenzen, denken anders darüber. Am liebsten würden sie ihn dahin wünschen, wo der Pfeffer wächst.


Der umhergeisternde Kuttenträger hält nicht nur Ordnung in Haus und Hof. Er schaut auch umher ob er jemanden findet, der faulenzt. Ist dies der Fall, so hat der Faulpelz nichts zu lachen. Urplötzlich spürt er arge Prügel auf seinem Rücken. 7 Jahre ist der spukende Mönch gewissermaßen der Haus- und Stockmeister im Brauhof. Bislang wurde er nie gesehen, aber oft gespürt!


Sind die 7 Jahre um, steigt er jedes Mal hinauf zu der mächtigen Burgruine. Ist er dort angekommen, so hört man ein gar grausiges Poltern und Lärmen, dass sich einem die Haare sträuben. Keiner weiß, was dort oben geschieht. Auch weiß keiner, woher die Spukgestalt einst kam. Gesehen hat ihn auch noch keiner, aber immer wird vom spukenden Mönch gesprochen. Wieso eigentlich? Wohl deshalb, weil sein Rumoren immer aus der zur Ruine gewordenen Burgkapelle kommt. Bald wird es wieder ruhig in dem öden Gemäuer. Und unten im Brauhof tritt er sein Regiment wieder an.


Leute aber, die den Burgberg besteigen, sollten einen Bogen um die ehemalige Burgkapelle machen. Weiß man denn, ob nicht gerade der spukende Mönche dort auftaucht?



Aus der Sammlung: Geschichten, Sagen und Erzählungen aus dem Einetal, 
von Gerhard Dörfer, Haldensleben


Den Brauhof gab es übrigens wirklich und er wurde immer wieder neu zur Pacht ausgeschrieben.

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